Zum letzten Spieltag der Hinrunde gastierte der TSV Engelmannsreuth in Mistelbach. Eine erfahrene und eingespielte Truppe, die vor diesem 15. Spieltag auf Rang drei der Tabelle, hinter dem TSV St. Johannis und dem SV Schreez, lag. Trotz herbstlicher Witterung konnte das Spiel auf dem Rasenplatz bei guten äußerlichen Bedingungen stattfinden, gegen den kalten Wind bekamen die Zuschauer den ersten Glühwein der Saison.
Binnen weniger Augenblicke nach Spielbeginn direkt eine sehr gefährliche Aktion für die Gäste, nachdem ein Mistelbacher Abstoß missglückt war, doch diese konnten sie nicht nutzen. Glück für die Mistelbacher Hintermannschaft. Ansonsten hatten beide Mannschaften einen Torabschluss in den ersten zehn Minuten, legten den Fokus aber auf defensive Stabilität. In der elften Minute landete der Ball im Netz, doch Freude kam nicht so recht auf. Am Ende eines schön vorgetragenen Angriffs beförderte Marcel Hofmann das Spielgerät über die Linie, doch der Schiedsrichter sah den Angreifer dabei im Abseits. Nach 17 Spielminuten kam ein Abstoß der Heimelf wie ein Bumerang zurück, Kevin Hafner kam an den Ball, setzte sich durch und netzte zum 0:1 für den TSV Engelmannsreuth ein.
In der Folge ein munteres Kreisklassen-Spiel. Die Gäste mit mehr Ballbesitz und auch die aktivere Mannschaft ließen den Ball bis zum Strafraum gut laufen. Torchancen waren eher Mangelware auf beiden Seiten. Die TSV-Defensive hielt den Gegner vom Strafraum weg und verteidigte konsequent. Eine sehenswerte Aktion hatte Kapitän Robin Mann nach 25 Minuten im eigenen Strafraum. Als Manuel Sabbarth alleine auf dem Weg zum Tor war, blockierte Robin Mann den Ball mit einer Grätsche, dadurch rutschte Sabbarth auf dem Ball aus und konnte nicht mehr abschließen. Nach knapp 30 Minuten hätte Burak Aydin fast alleine vor dem Tor gestanden, nachdem Marcel Hofmann schnell umschaltete und sich gegen zwei Gegenspieler im Mittelfeld durchsetzen konnte, doch der Pass in Tiefe auf Aydin war einen Ticken zu spitz.
Nach einer halben Stunde nahm die Intensität im Spiel zu. Leider verließ der Schiedsrichter ab diesem Zeitpunkt seine bislang berechenbare Zweikampfbeurteilung und auch bei der Vergabe der persönlichen Strafen konnte man kein Konzept mehr erkennen. Dies mündete enttäuschenderweise in der 37. Spielminute in einer krassen Fehlentscheidung. Tom Sauer grätschte mit beiden Beinen voraus an der Außenlinie in Marvin Unterburger rein. Dabei hatte er keinerlei Chance den Ball zu spielen und landete einen Volltreffer oberhalb des Knöchels. Die einzig regeltechnisch und für die Gesundheit der Spieler richtige Entscheidung muss hier Feldverweis auf Dauer heißen. Der Schiedsrichter sah nach eigener Aussage die Situation nicht richtig und verwarnte den Spieler nur. So erhitzten sich die Gemüter nach dieser spielentscheidenden Entscheidung. Kurzer Zeit später legte sich Felix Pietzcker den Ball an seinem Gegenspieler vorbei und hätte danach freie Bahn zum Tor gehabt. Sein Gegenspieler brachte ihn zu Fall und der Sportplatz wartete auf den fälligen Freistoßpfiff kurz vor dem Strafraum und mindestens eine Verwarnung, doch der Schiedsrichter ließ weiterspielen.
Dem Autor dieses Berichts ist das Schiedsrichterwesen sehr gut bekannt und daher gibt es nur selten kritische Worte zu Schiedsrichterleistungen. Die Entscheidung in Minute 37 ist unter keinem Umstand erklärbar und vertretbar. Hier wurde die Gesundheit des Spielers in keinster Weise geschützt. So kann man eine harmlose, ruhige Begegnung erhitzen und ein maßgeblich in ein Spiel eingreifen. Durch die folgende Halbzeitpause konnte sich das Spiel auf natürliche Weise wieder beruhigen.
Nach dem Seitenwechsel erwischten die Gäste den besseren Start. Nach einer Ecke von Kevin Hafner stieg Tom Sauer am kurzen Pfosten am höchsten und köpfte zum 0:2 ein. Bitter für Mistelbach in zweifacher Hinsicht. Zum einen nicht aufmerksam genug nach der Pause und zum anderen hätte der Torschütze gar nicht mehr auf dem Feld stehen dürfen.
Im zweiten Durchgang verlor das Spiel an Geschwindigkeit und mit zahlreichen Wechseln auf beiden Seiten auch den Spielfluss. Szenen im Strafraum waren sehr rar. Mistelbach bemüht den Anschlusstreffer zu erzielen und Engelmannsreuth versuchte schnell umzuschalten, mit einem guten Passspiel, was ihnen bis kurz vor dem Strafraum auch gut gelang. Zwischen Minute 70 und 85 wäre ein Mistelbacher Treffer durchaus möglich gewesen. Jedoch gelang dieser nicht. Mit Ablauf der vierminütigen Nachspielzeit konnte Manuel Sabbarth einen Konter noch zum 0:3-Endstand verwerten.
Am Ende unterliegt man mit 0:3 dem TSV Engelmannsreuth. Diese haben sich als eingespielte Mannschaft mit sauberem Passspiel in Mistelbach präsentiert. Sie waren dominanter und mit mehr Ballbesitz in diesem Spiel, welches ohne viele Torchancen auskam. Mit der korrekten Entscheidung in Minute 37 hätte der weitere Spielverlauf womöglich anders ausgesehen.
SPIELSTATISTIK
- TSV: Feulner – Wienert C., Just, Unterburger, Mann R., Aydin, Nikolic, Millers, Pietzcker, Littig, Hofmann. - Eingewechselt: Feilner, Burger, Nawzat, Mann
- Tore: 0:1 Hafner (17'), / 0:2 Sauer T. (48'), 0:3 Sabbarth (90'+4)
- Zuschauer: 75
- Schiedsrichter: Kilian Diestler (SRG Bamberg)
13.10.2024